Kurz nach dem Release der Apple Vision Pro wurde es auch schon wieder still um Apples Highend MR-Headset. Was bräuchte ein Nachfolger unserer Meinung nach, um zu überzeugen? Außer eines niedrigeren Preises natürlich.
Die Apple Vision Pro wurde als “Spatial Computer” mit großem Pomp vorgestellt und glänzt zweifellos mit ihrer herausragenden Auflösung. Sie ist hervorragend geeignet, um Filme zu schauen und Medieninhalte auf eine neue, immersive Weise zu konsumieren. Doch abseits dieser beeindruckenden mediellen Darstellung blieb sie leider unter den Erwartungen vieler Nutzer zurück.

Die Feedbacks zur Brille zeigten deutlich, dass nicht nur der Komfort ein limitierender Faktor war; viele Nutzer finden bis aufs Filme schauen kaum sinnvolle Einsatzorte für die Vision Pro im Alltag.
Um wirklich im breiten Fundament der Apple-Nutzerbasis anzukommen – jener treuen Community, die das iPhone als Lebenszentrale und die Apple Watch als persönlichen Assistenten schätzt –, müsste eine Apple Vision Pro 2 über den beeindruckenden Erstling hinauswachsen. Es braucht nicht nur Evolution, sondern eine Revolution im Hinblick auf Alltagstauglichkeit und tiefe Integration.

Der Schlüssel liegt nicht allein in einer noch höheren Auflösung oder besseren Prozessoren (beides ist bereits auf hohem Niveau), sondern in der Anwendungsrelevanz im Alltag. Apple-Nutzer erwarten nahtlose Funktionalität und einen klaren Mehrwert, der sich in ihr bestehendes digitales Leben einfügt. Hier sind einige Funktionen, die eine Vision Pro 2 meiner Ansicht nach bieten müsste, um ihre Attraktivität massiv zu steigern:
- Fitness-Analyse als Personal Trainer für das Wohnzimmer
Apple hat sich mit der Apple Watch und Apple Health längst als feste Größe im Gesundheits- und Fitnessbereich etabliert. Eine Vision Pro 2 könnte diese Stärke auf ein neues Niveau heben. Stellt euch Fitness-Analyse-Apps vor, die nicht nur Übungen virtuell einblenden, sondern in Echtzeit eure Form korrigieren und eure Leistung analysieren.
Die Brille könnte zum persönlichen Trainer werden, der mittels präziser Sensoren und KI-Analyse Haltung, Bewegungsablauf und Intensität überwacht, um Verletzungen vorzubeugen und das Training zu optimieren. Wichtige Werte des Nutzers – Herzfrequenz von der Apple Watch, Kalorienverbrauch, Wiederholungen – könnten als Spatial Content elegant in den Raum projiziert werden, ohne den Blick vom Training abzulenken. Das wäre ein unschlagbarer Mehrwert für Sportbegeisterte und ein klarer Kaufgrund für viele, die Apple Fitness+ bereits nutzen. - Revolutionäre KI-Funktionen: Sprachbarrieren überwinden, Inhalte formen
Die Integration von leistungsstarken KI-Funktionen wäre für die Vision Pro 2 absolut entscheidend. Denkt an sofortige Übersetzungen: Man blickt auf ein fremdsprachiges Schild oder Menü, und die Vision Pro 2 blendet in Echtzeit die Übersetzung ein. Bei Gesprächen könnten simultane Übersetzungen in Echtzeit die Sprachbarriere einfach verschwinden lassen – ein wahrer Game-Changer für Reisen, internationale Meetings oder einfach nur die Kommunikation mit anderssprachigen Menschen.
Noch spannender wird es beim Bearbeiten von spatialem Content. KI könnte hier als intuitiver Assistent agieren: Man macht ein Foto eines Raumes, und die KI hilft sofort, virtuelle Möbel oder Dekorationen realistisch zu platzieren und anzupassen. Architekten könnten Modelle mit Sprachbefehlen oder Gesten formen, Designer Spatial Content in Sekundenschnelle anpassen. Die Vision Pro 2 würde nicht nur zum Konsumgerät, sondern zum leistungsstarken, KI-gestützten Werkzeug für kreatives Schaffen im dreidimensionalen Raum. - Echte soziale Interaktion: Spatiale Kooperations-Apps
Die derzeitigen sozialen Apps der Vision Pro, die das gemeinsame Ansehen von Filmen ermöglichen, sind ein guter Anfang. Doch um die Apple-Userschaft wirklich zu fesseln, müsste die Vision Pro 2 tiefere soziale Interaktionen ermöglichen. Statt nur gemeinsam Filme zu schauen, bräuchten wir spatiale Kooperations-Apps, die gemeinsame Erlebnisse über das Konsumieren hinaus ermöglichen.
Denkt an virtuelle Whiteboards und Brainstorming-Räume, in denen Teams aus aller Welt gemeinsam an 3D-Modellen arbeiten, Ideen skizzieren oder Projekte planen können – alles in einem gemeinsamen virtuellen Raum, der sich anfühlt, als wäre man nebeneinander.
Oder soziale Treffpunkte, die mehr als nur Avatare sind, sondern echte digitale “Personas” bieten, die authentische nonverbale Kommunikation ermöglichen. Eine Vision Pro 2 müsste das Gefühl der gemeinsamen Präsenz auf ein neues Level heben, sodass die Distanz verschwindet und die Zusammenarbeit oder das gesellige Beisammensein so natürlich wie im echten Leben wird.
Fazit: Vom Einzelgänger zum Ökosystem-Anker
Die Apple Vision Pro 2 hat das Potenzial, weit über ihren Vorgänger hinauszugehen, indem sie sich stärker in den Alltag der Apple-Nutzer integriert. Wenn sie nicht nur ein Gerät für beeindruckenden Content-Konsum ist, sondern ein unersetzliches Werkzeug für Gesundheit, kreatives Schaffen und tiefgreifende soziale Interaktion wird, dann könnte sie den Schritt vom Nischenprodukt zum unverzichtbaren Bestandteil des Apple-Ökosystems vollziehen.

Es wäre der Übergang von einer faszinierenden Technologie zu einer indispensablen Alltags-Innovation, die den Apple-typischen “Es funktioniert einfach”-Moment in den Spatial Computing-Bereich bringt.