Es gibt viele VR-Headsets auf dem Markt, sie decken teils sehr unterschiedliche Nutzungsbereiche ab. Welches zu dir passt, erfährst du in der folgenden Kaufberatung.
Unser Tipp für die Masse: Die Meta Quest 3 ist der Allrounder für VR

Preis: ab 549,99 Euro
Meta hat bei der Quest 3 vieles richtig gemacht: Der Preis ist mit 549 Euro zwar kein Schnäppchen, angesichts der gelieferten Möglichkeiten und der guten Bildqualität aber vergleichsweise günstig. Die Pancake-Linsen sorgen für ein angenehm klares Bild und dazu lässt sich die Quest 3 sowohl autark als auch als PC-Headset nutzen.
Pancake-Linsen, was ist das? Während viele (ältere) VR-Headsets auf Fresnell-Linsen setzen, das sind die mit dem charakteristischen Schliff, der ein wenig an Schallplattenrillen erinnert, fehlt den Pancake-Linsen dieser Schliff.

Sie sind teurer und aufwändiger zu fertigen und lassen sogar etwas weniger Licht von den Displays durch, das gleichen sie aber mit einer sichtbar besseren Bildqualität aus.
Im Inneren der Quest 3 arbeitet ein Snapdragon-Mobilprozessor, der genug Rechenleistung für VR bietet – allerdings natürlich nicht in PC-Ultra-Qualitätseinstellungen sondern eher auf dem Niveau der letzten Konsolengeneration. Wer mehr will, koppelt das Headset per Kabel oder Wireless mit dem PC und stürzt sich in Half-Life: Alyx oder den Flight Simulator.
+ Bildqualität dank Pencake-Linsen
+ Preis-Leistung
+ Gute App-Auswahl im Horizon Store
+ Immer mehr Mixed-Reality-Content
– Tragekomfort im Auslieferungszustand
Konsolengamer haben wenig Auswahl: Playstation VR2

Preis: ab 429 Euro
Sony war kurz nach Oculus und HTC schnell mit am Start mit Gaming-VR-Hardware, allerdings hatte die erste Playstation VR noch einige Nachteile wie unzuverlässiges Tracking. PSVR2 macht vieles besser – aber nicht alles.
So setzt Sony auf Fresnell-Linsen, die dafür sorgen können, dass ihr etwas länger nach dem Sweet Spot suchen müsst. Das ist nichts perverses, keine Sorge, dabei handelt es sich nur um den Punkt, an dem das Bild scharf dargestellt wird. Je größer, desto besser, vor allem für Einsteiger.
Dank farbstarken und hell leuchtenden Displays sowie einer flotten Konsole im Hintergrund liefert die PSVR2 eine gute Bildqualität, zudem ist auch das Tracking überzeugend. Die Ergonomie von Brille und Controllern allerdings ist strittig und etwas von euren Vorlieben abhängig – die beiden InEar-Kopfhörer hätte sich Sony beispielsweise auch sparen können.
Egal ob PC oder PS5, ihr braucht immer ein Kabel, die PSVR2 ist nicht Wireless nutzbar.
Leider hat Sony ein wenig den Elan verloren, was VR angeht. Es erscheinen zwar regelmäßig neue Spiele aber allzu stark im Fokus steht VR offenbar gerade nicht. Praktisch: Mit einem Adapter lässt sich die Sony-Brille auch mit einem PC verbinden und dort beispielsweise mit SteamVR nutzen.
+ Einzigartige Features wie Headrumble und adaptive Controller-Trigger
+ Gute Bildqualität
+ PC-Verbindung möglich
– Softwareangebot nicht perfekt
– Tragekomfort im Auslieferungszustand
– Kabelgebunden statt Wireless
– Am PC nicht alle Funktionen möglich
Günstige Alternative zum Einstieg: Meta Quest 3S

Preis: ab 329,99 Euro
Technisch gibt es nur eine gravierende Änderung gegenüber der teureren Meta Quest 3: Bei der 3S setzt Meta noch auf Fresnell-Linsen, was für ein weniger klares Bild mit weniger gut zu findendem Sweet-Spot sorgt. Auch die Einstellungen für den Augenabstand sind weniger flexibel bei der 3S, weshalb ihr sie vor dem Kauf am besten selbst ausprobiert.
Beim Headstrap kommt der gleiche Wabbelgurt der Quest 3 zum Einsatz, bestellt also am besten gleich einen besseren Headstrap (idealerweise mit Akku) dazu. Bei der Speicherbestückung habt ihr die Wahl zwischen 128 und 256 Gigabyte. Wer mehr braucht, greift gleich zur Meta Quest 3, die mit 512 GByte angeboten wird. Überlegt euch generell, ob euch das bessere Bild und der zusätzliche Speicher nicht sowieso schon den Aufpreis wert ist – das Upgrade lohnt sich durchaus.
Trotzdem könnt ihr auch mit der Meta Quest 3S viel Spaß haben und wenn ihr noch nie durch Pancake-Linsen geschaut habt, wisst ihr auch nicht, was ihr verpasst. Gegenüber der Meta Quest 2 ist die 3S ein klares Update, auch wegen des farbigen Passthroughs, der viele Mixed-Reality-Anwendungen erst sinnvoll ermöglicht.
+ Preis-Leistung für Einsteiger
+ Bis auf Linsen und Speicher die volle Quest3-Performance zum niedrigeren Preis
+ Horizon Store gut bestückt
– Linsen deutlich schwächer als bei Q3 oder Pico 4 Ultra
– 128 Gigabyte fast zu knapp, 256 Gigabyte preislich recht nah an Quest 3
– Tragekomfort im Auslieferungszustand
Wenn es doch auf die Größe ankommt: Bigscreen Beyond 2

Preis: ab 1.369 Euro
PC-User, die die Leistung ihres Rechners gerne ausreizen wollen, finden in VR eine immersive Option dazu. Mehr Rechenleistung bedeutet im Idealfall bessere Grafik und komplexere Spiele – einen Flight Simulator wird eine Quest nativ nicht stemmen können.
Winzig im Vergleich zu anderen VR-Brillen und trotzdem mit erstaunlicher Bildqualität ausgestattet, ist die Bigscreen Beyond 2. Mit 2.560×2.560 Pixeln pro Auge und maximal 90 Hz (allerdings nur 75 Hz in nativer Auflösung) sieht die Grafik dank der Pancake-Linsen angenehm klar aus. Ein IPD-Regler für den Augenabstand ist im Gegensatz zum Vorgänger vorhanden.
Die knapp 110 Gramm der Bigscreen Beyond 2 entsprechen übrigens dem Gewicht, des ultraleichten Puffin-Headsets, das Meta offenbar für 2026 statt einer Quest 4 in normaler Bauform plant.
Für Audio müsst ihr selbst sorgen, der Audiostrap kostet extra. Ebenfalls nicht dabei aber nötig sind die Lighthouse-Trackingstationen. Ja, das Lighthouse, mit dem schon die Valve Index und HTC Vive gearbeitet haben. Gleiches gilt für zu Lighthouse kompatiblen Controllern, beispielsweise die Index-Controller von Valve.
+ Formfaktor
+ Gute Bildqualität
+ optionales Eyetracking
– Kabelgebunden
– erfordert zusätzlich Lighthouse-Stationen und Controller
– Refreshrate nur durchschnittlich
– Preis
Perfekt für Simracing in VR: Pimax Crystal

Preis: ab 1.999 Euro
Pimax hat in der Vergangenheit sicher nicht alles richtig gemacht und lange auch die Softwareseite ihrer Headsets vernachlässigt. Trotzdem gibt es nur wenige (halbwegs bezahlbare) PCVR-Headsets mit einem vergleichbaren Funktions- und Bildqualitätsumfang.
Die Auflösung der QLEDs beträgt 2.880×2.880 Pixel pro Auge, eine Besonderheit sind aber die asphärischen Glaslinsen, die für ein sehr klares Bild sorgen. Auch diese Brille ist kabelgebunden, was natürlich mehr Bandbreite für unkomprimierte und kompromisslosere Grafik ermöglicht, den einen oder anderen aber auch stören kann.
Wenn ihr euch ein wenig mit eurem PC auskennt und kein Problem damit habt, bei Einrichtung und Nutzung auch mal etwas zu frickeln, bietet euch die Pimax Crystal Light eine beeindruckende Bildqualität. Das Tracking benötigt keine Lighthouse-Stationen mehr, ist dafür aber auch etwas weniger perfekt. Optional gibt es aber ein Lighthouse-Addon.
Das macht die Pimax Crystal zu einer guten Wahl für Simracer, die eh stationär spielen und sich vom 5m-Kabel nicht einengen lassen müssen. Großer Minuspunkt ist aber der exorbitante Preis. Günstiger wäre die etwas abgespeckte Pimax Crystal Light, mit der ihr ebenfalls ein sehr hochwertiges Bilderlebnis bekommt.
+ Sehr gute Bildqualität
+ Asphärische Glaslinsen für gute Bildklarheit
+ vergleichsweise großes Field of View
– Kabelgebunden
– Einrichtung und Software nur bedingt komfortabel
– Gewicht und Preis
Der Quest-Herausforderer: Pico 4 Ultra

Preis: ab 599 Euro
Für die meisten VR-Neueinsteiger sind tatsächlich Meta Quest 3 und 3s eine sehr gute Wahl dank des umfangreichen Stores, fairer Preisgestaltung und vielfältigem Zubehör. Aber nicht jeder mag sich dem Meta-Konzern unterordnen und brav Daten mit einem Unternehmen teilen, das sich in der Vergangenheit nicht immer sehr sozial verhalten hat.
Zugegeben, wenn das auf euch zutrifft, solltet ihr auch bei der Pico 4 Ultra genauer hinschauen – die Brille stammt vom Bytedance-Konzern, zu dem auch TikTok gehört…
Technisch ist die Pico 4 Ultra der Meta Quest 3 recht nahe: Die Auflösung ist etwas besser, rein subjektiv kommen mir die Farben etwas strahlender vor. Pancake-Linsen: Check, Passthrough in Farbe: ebenfalls Check. Mit 12 vs. 8 Gigabyte bietet Pico sogar etwas mehr RAM.

Das wirkt sich in Apps und Spielen allerdings kaum aus, ganz im Gegensatz zum von Haus aus bereits deutlich besseren Kopfgurt – hier müsst ihr nicht zwingend gleich beim Kauf eine Alternative mitbestellen. Auch praktisch aber nicht lebenswichtig: Der Augenabstand kann motorbetrieben umgestellt werden.
Ein Alleinstellungsmerkmal bietet Pico: Optional könnt ihr euch Bewegungstracker direkt für die Pico 4 Ultra kaufen, die auch Unterkörper und Beine tracken können. Das ist nicht nur bei VRChat sehr interessant, auch Fitnessanwendungen können davon profitieren.
Weniger gut sieht es beim Store aus, die App-Auswahl ist zwar ok aber sichtlich geringer als im Horizon Store. Im Zweifel lässt sich die Pico 4 Ultra aber auch als PC-Headset nutzen.
+ Gute technische Basis mit guter Bildqualität sogar etwas oberhalb Quest 3
+ optionale Bewegungstracker sind nützlich und sehr leicht einzurichten
+ PC-Betrieb per Kabel oder Wireless möglich
– vergleichsweise geringe Auswahl im Store
– Zukunft ungewiss
– Preisgestaltung
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