Wir brauchen mehr AAA-Games, damit sich VR auf dem Massenmarkt durchsetzt! Oder vielleicht doch nicht?
Die Diskussion um den Durchbruch von VR- und AR-Brillen im Massenmarkt kreist oft um die Frage nach den nächsten großen AAA-Spielen, die die breite Masse anlocken sollen. Doch ich wage zu behaupten: Diese Perspektive ist grundlegend verfehlt.
Der primäre Nutzen, der Anschaffungsgrund, steht im Mittelpunkt, und dieser liegt für die meisten Neueinsteiger nicht in epischen, hochbudgetierten Titeln, sondern im schlichten, aber effektiven Versprechen von Nützlichkeit und spezifischem Mehrwert.

Systemseller Les Milles und Beat Saber
Betrachten wir die Realität: Ein Großteil der VR-Nutzer, die sich etwa eine Meta Quest 3 zulegen, tun dies nicht primär, um in virtuellen Open Worlds zu versinken, die mit ihren PC- oder Konsolen-Pendants konkurrieren. Vielmehr wird die Brille oft als hochmodernes “Sportgerät” wahrgenommen. Dod hat bei GameStar auch schon davon geschwärmt.
Titel wie das schweißtreibende Beat Saber oder das energiegeladene Les Mills Bodycombat sind keine bloßen Spiele; sie sind interaktive Fitness-Erlebnisse, die Spaß machen und gleichzeitig den Körper fordern.
Diese unmittelbare, gesundheitsfördernde Anwendung ist ein handfester Grund für die Anschaffung, der in den Augen vieler potenzieller Käufer mehr wiegt als das Versprechen einer weiteren Gaming-Plattform. Die Möglichkeit, das Training nach Hause zu holen, ohne teure Studiobeiträge oder unpassende Kurszeiten, ist ein starkes Argument.
Das bedeutet jedoch keineswegs, dass man mit diesen Brillen keine großartigen Top-Titel spielen könnte – im Gegenteil! Die VR-Landschaft bietet eine Fülle von exzellenten Erlebnissen, die die Immersion auf ein neues Level heben. Nicht nur Metas eigene, oft beeindruckende Exklusivtitel beweisen das Potenzial.
Der unglaubliche UEVR-Mod hat die Türen zu Hunderten von “flachen” AAA-Spielen geöffnet und ermöglicht es, Titel wie Robocop oder Hogwarts Legacy in voller stereoskopischer Pracht zu erleben.
Open-Worlds sind oft Bonus, nicht Hauptgrund für VR
Aber auch einzelne Mods wie der phänomenale “Grandmother-Mod” für Alien Isolation, der nun sogar volle VR-Controller-Unterstützung bietet, zeigen, welche magischen Erlebnisse abseits der offiziellen Wege möglich sind.
Letztlich ist es eine Dualität: Der Anschaffungsgrund für VR-Brillen liegt derzeit klar in der pragmatischen Anwendung und dem unmittelbaren Nutzen, insbesondere im Bereich Fitness und sozialer Interaktion.
Doch ist die Brille erst einmal im Haus, erschließt sich eine riesige Welt an immersiven Gaming-Erlebnissen, die oft die traditionelle Spielerfahrung in den Schatten stellen.
Diese Top-Titel, ob nun offizielle Exklusivs oder fan-getriebene VR-Portierungen, sind der verlockende Bonus, der die anfängliche Investition zusätzlich rechtfertigt und das Ökosystem langfristig stärkt. Sie sind nicht der Blitz, der einschlägt, sondern das tiefe Leuchten, das bleibt und die Adoption über die reine Nützlichkeit hinaus festigt.
Ihr seid noch nicht in VR eingestiegen, überlegt aber, welche VR-Brille die Richtige für euch ist? Schaut doch einmal bei unserer Kaufberatung vorbei!