Maggi oder Knorr, Wasser mit Kohlensäure oder still, M&Ms oder Smarties – die Entscheidungen im Leben sind vielfältig. Bei Giovanni heißt es aber eher nicht Elite vs. Star Citizen sondern nur: Elite! Und bei euch so?
Als ich im Januar 2015 in die unendlichen Weiten von Elite Dangerous eintauchte, begann für mich eine faszinierende Reise. Beide Spiele, Elite Dangerous und Star Citizen, starteten übrigens etwa zeitgleich ihre Crowdfunding-Kampagnen. Ich erinnere mich sogar, dass sich die Entwickler gegenseitig unterstützten, was mich zu Anfangs auch sehr positiv gegenüber Star Citizen stimmte. Ich hoffte sehr, dass auch dieses Spiel sich gut entwickeln würde.

Die Elite der Weltraum-Simulatoren
Elite Dangerous von Frontier Developments war gerade im Dezember 2014 gestartet und hatte im Vorfeld durch Crowdfunding 1.825.480 Euro gesammelt. Es bot sofort eine unglaubliche Freiheit: Erkunden, Handeln, Kämpfen – alles in einer realistischen Nachbildung der Milchstraße. Für mich ist Elite Dangerous eine vollwertige Weltraumsimulation, die mich dank der VR-Unterstützung immer wieder aufs Neue begeistert.
Das Erlebnis, selbst im Cockpit zu sitzen und durch das All zu fliegen, ist einfach großartig und sucht seinesgleichen. Ich erinnere mich noch gut an die Aufregung um die ersten großen Updates wie Wings im März 2015, das Koop-Gameplay ermöglichte, und später Powerplay im Juni 2015, das uns Spielern Einfluss auf die Galaxie gab.
Es ist fantastisch zu sehen, wie sich Elite Dangerous über die Jahre entwickelt hat. Features wie Powerplay 2.0 und die interstelläre Kolonisierung sind mittlerweile fest im Spiel verankert und beeinflussen das Gameplay maßgeblich. Ich bin ja selbst aktiv dabei, ein System zu kolonisieren und habe dort schon einiges aufgebaut, darunter eine Orbis-Raumstation, Regierungsgebäude und Abbaustationen.
Es ist unglaublich zu sehen, wie die Bevölkerung dort auf aktuell 25 Millionen anwächst und ich wöchentlich 400.000 Credits durch dieses System verdiene – das ist echte Spielerwirkung! Erst letzte Woche ist der legendäre Transporter Panther Clipper MkII erschienen, der mit seiner gigantischen Transportkapazität von mehr als 1200 Tonnen eine riesige Hilfe bei der Kolonisierung ist!
Auch wenn die Odyssey-Erweiterung im Mai 2021 mit einigen Startschwierigkeiten auf dem PC zu kämpfen hatte und die Konsolenentwicklung später eingestellt wurde, ist Elite Dangerous für mich nach wie vor ein beeindruckendes Universum, in dem sich eine treue Community tummelt.
Elite: Dangerous ist ein etabliertes Spiel mit vielen Spielern
Es ist schon bemerkenswert, dass bei aktuellen Community Goals immer noch rund 20.000 Spieler aktiv mitmischen. Man merkt einfach, dass Frontier weiterhin daran arbeitet, das Spiel zu verbessern und mit Inhalten zu versorgen.
Ein weiteres Beispiel dafür ist der Typ-11 Prospector, ein neues mittleres Schiff von Lakon Spaceways, das sich auf den Bergbau spezialisiert hat und im Herbst 2025 für ARX verfügbar sein wird. Es ist ein industrielles Schiff, das Ähnlichkeiten mit dem Typ 8 aufweist, aber ein einzigartiges Mininglaser besitzt und ein dezentral angeordnetes Cockpit mit einem Aufhängepunkt rechts davon hat.
Apropos Gruppenaktivitäten: Aktuell gibt es in Elite Dangerous zwar schon ein rudimentäres Gilden-System, die sogenannten Squadrons. Das wird sich aber voraussichtlich Ende August ändern, da das ursprünglich für Anfang August geplante Vanguards-Update verschoben wurde. Dann soll es eine vollständige Überarbeitung des Squadrons-Features geben, die es viel stärker an ein echtes MMO-Gildensystem anlehnen wird.
Zu den geplanten Updates für Squadrons gehören eine zentrale Benutzeroberfläche, über die Squadron-Leiter In-Game-Nachrichten versenden können, um Aktivitäten zu koordinieren oder Ziele festzulegen. Außerdem wird es zusätzliche Rangstufen und Zugriffsrechte für diese Ränge geben, und man kann ein benutzerdefiniertes Logo mit vorgefertigten Formen erstellen, das dann auch als Abzeichen für Squadron-Mitglieder verwendet werden kann.
Squadrons werden sogar in der Lage sein, neue Perks zu etablieren: einen großen, statischen Perk, der überall in der Galaxie gilt, und einen kleineren Perk, der aktiv wird, wenn Squadron-Mitglieder in Sternensystemen sind, die von einer angeschlossenen Minor Faction kontrolliert werden. Zu den Perks gehören Dinge wie ein höherer Abbauertrag, bessere Kampf-Auszahlungen und reduzierte Kosten für die Koloniegründung – wobei Frontier Developments betont hat, dass die gezeigten Perks noch “work-in-progress” sind.
Es wird auch gemeinsame Banken für Credits, Waren und nicht-modifizierte Raumschiffe geben, die Mitglieder nutzen können, sofern sie die entsprechenden Zugriffsrechte haben. All dies scheint in einem brandneuen Squadron Fleet Carrier gespeichert zu werden, den Squadrons kaufen können und der sogar noch größer ist als die persönlichen Flottenträger, die Spieler bereits besitzen können.

.. und was ist mit Star Citizen?
Während ich meine Runden in Elite Dangerous drehte, habe ich natürlich auch die Entwicklung von Star Citizen aufmerksam verfolgt, hauptsächlich über News und die Erzählungen anderer Spieler. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie die Vision eines ultimativen Weltraum-Erlebnisses beworben wurde. Am Anfang, als Star Citizen Ende 2012 seine Kickstarter-Kampagne startete, sollte man für 30 bis 40 Euro ein Paket bekommen, das ein Raumschiff (oft war die Hornet dabei) sowie den Zugang zum Multiplayer-Teil Star Citizen und zur Einzelspieler-Kampagne Squadron 42 beinhaltete. Das klang damals unglaublich vielversprechend!
Doch die Realität der Entwicklung ist bei Star Citizen eine ganz andere. Das Spiel befindet sich seit über einem Jahrzehnt in einer scheinbar endlosen Alpha-Phase und stellt für mich aktuell immer noch den Stand einer Techdemo dar. Es gibt keine klaren Beta-Phasen im traditionellen Sinne; stattdessen erhalten wir vierteljährlich große Alpha-Patches, die zwar neue Features, Schiffe und Spielmechaniken hinzufügen, aber der Fortschritt ist oft schleppend. Das frustriert Spieler aktuell massiv, unter anderem durch immer wieder schlechte Entscheidungen was die Prioritäten der Entwickler angeht.
Dazu kommen dann aktuelle Probleme wie Griefer, Exploits, Bugs und Performance-Probleme, die das Spielerlebnis zusätzlich trüben. Meilensteine wie die Einführung des Persistent Universe (PU) Alpha 2.0 Ende 2015 oder die Planetenlandungen mit Alpha 3.0 Ende 2017 waren zwar beeindruckend, aber bis heute ist das Spiel weit davon entfernt, fertig zu sein. Auch die Einzelspieler-Kampagne Squadron 42 lässt auf sich warten, obwohl Stars wie Mark Hamill daran beteiligt sind. Ein konkretes Release-Datum gibt es immer noch nicht.
Die Finanzierung von Star Citizen ist für mich immer wieder ein erstaunliches Thema. Über 800 Millionen US-Dollar wurden bereits durch Crowdfunding gesammelt (Zur Erinnerung: Elite Dangerous nahm über Crowdfunding ca. 2 Millionen € ein), hauptsächlich durch den Verkauf virtueller Schiffe, die teils Hunderte oder sogar Tausende von Dollar kosten.
Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, welches Spiel ihm mehr zusagt. Doch es ist unbestreitbar, dass man sich in Elite Dangerous mittlerweile einiges aufbauen konnte und stark davon profitiert, wie sich das Spiel gerade weiterentwickelt, während man bei Star Citizen immer noch auf den vollständigen Release wartet.
Danke für deine Perspektive. Wie ordnest du da „No Man’s Sky“ ein?
Sehr gerne doch! No Man Sky ist ein erstklassiges Space-Survival-Game und die VR Portierung ist für einen VR-Port sehr gelungen. Elite Dangerous und SC sind Weltraumsimulationen und lassen sich daher nicht wirklich mit NMS vergleichen. NMS hat mit ED und SC soviel gemeinsam wie Star Trek Bridge Crew mit Battle Groupe VR.
Interessant. Ich hatte bislang mit beiden Genres kaum Berührung, weshalb ich mir nicht sicher bin ob ich eine adäquate Vorstellung habe. In den 1980ern hatte ich gern Elite gespielt. Ist das im Kern noch vergleichbar? Und Survival Games scheinen mir anstrengende Spiele zu sein, bei denen das Überleben vom Beachten kleinster Details abhängt. Oder?
Genau du musst bei NMS immer drauf achten das du die Überlebenswichtig Ressourcen am Start hast. Im Kern ist sich Elite immer treu geblieben. Es bleibt eine Open- World Weltraum- Sim mit denn klassischen Raumschiffen und Raumstationen aus seinen Vorgängern.