VR-User mit Windows Mixed Reality Headset wurden von Microsoft softwareseitig aus der VR-Welt ausgesperrt, jetzt arbeitet ein Nutzer an einer Softwarelösung, die WMR-Hardware wieder zum Laufen zu bekommen.
Microsoft hat mit dem Rollout von Windows 11 24H2, der neuesten großen Version seines PC-Betriebssystems, die Unterstützung für Windows Mixed Reality (WMR) Headsets eingestellt. Das bedeutet, dass Nutzer von PC-VR-Brillen wie Acer, Asus, Dell, HP, Lenovo oder Samsung diese Geräte nicht mehr verwenden können, auch nicht über Steam. Voraussetzung ist das seit dem Update nicht mehr vorhandene WMR-Portal Microsofts. Wer Windows 10 oder eine ältere Version von Windows 11 einsetzt, kann WMR noch bis 2026 einsetzen.
Besonders betroffen sind hier beliebte Modelle wie die HP Reverb G2, die für viele VR-Enthusiasten aufgrund ihrer hohen Auflösung und ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses lange Zeit eine attraktive Option darstellte. Der Grund für das Aus: WMR hatte eine eigene Laufzeitumgebung und unterstützte SteamVR nur über eine inoffizielle Schnittstelle.

Hoffnung für WMR-Nutzer aus der Community
Doch nun gibt es Hoffnung für die Besitzer dieser Headsets. Der Softwareentwickler Matthieu Bucchianeri arbeitet in Eigeninitiative an einem nativen SteamVR-Treiber für WMR-Headsets, den er “Oasis” nennt. Dieser Treiber würde direkte SteamVR-Unterstützung ermöglichen, ähnlich wie bei einer Valve Index, HTC Vive oder Bigscreen Beyond. Damit könnte die HP Reverb G2 wieder in vollem Umfang genutzt werden, ohne auf die offizielle WMR-Unterstützung angewiesen zu sein.
Bucchianeri ist kein Unbekannter in der Branche. Er hat bereits an der PS4 und der originalen PlayStation VR bei Sony, an Falcon 9 und Dragon bei SpaceX sowie an HoloLens und Windows MR bei Microsoft gearbeitet, wo er derzeit im Xbox-Team tätig ist. Bei Microsoft trug er zu OpenXR bei und entwickelte in seiner Freizeit das OpenXR Toolkit sowie VDXR, die OpenXR-Laufzeitumgebung von Virtual Desktop. Er war zudem ein offener Kritiker von Metas früherer OpenXR-Strategie.
Laut Bucchianeri ist sein kommender Oasis-Treiber das Ergebnis von “tiefgehender Reverse-Engineering” kombiniert mit “Glück und Beharrlichkeit”. Er betont, dass seine Arbeit keine Urheberrechtsverletzungen darstellt, den Quellcode jedoch nicht veröffentlichen wird, um unbeabsichtigte Verstöße gegen Geheimhaltungsvereinbarungen und andere Verpflichtungen zu vermeiden.
Ab Herbst könnt ihr eure WMR-Brille mit etwas Glück wieder nutzen
Aktuell funktioniert der Treiber nur mit Nvidia-GPUs, da AMD seinen VR-Direktmodus strenger kontrolliert. Bucchianeri befindet sich jedoch im Gespräch mit AMD, um dies zu ändern. Geplant ist, den Oasis-Treiber im Herbst kostenlos zu veröffentlichen.
Sollte das Projekt erfolgreich sein, könnte es eine Welle von ultra-erschwinglichen PC-VR-Headsets, insbesondere die HP Reverb G2, wiederbeleben. Obwohl diese Headsets bei ihrer ersten Einführung trotz tiefer Rabatte keine weite Verbreitung fanden, könnte dies eine neue Chance auf dem Gebrauchtmarkt für sie bedeuten.
Quelle: Reddit