Wie gut sich eine neue Technologie durchsetzt, ist nicht nur von der Intelligenz der Ingenieure abhängig sondern auch vom Preis. Für Metas next-Gen Smart Glasses gibt es daher gute Nachrichten.
Ihr erinnert euch an unsere Berichterstattung zu Metas kommenden Smart Glasses, die nicht mehr nur auf Audio setzen (wie die Meta Ray Ban) sondern auch ein kleines Display enthalten werden? Bislang galt ein Preis von über 1.000 US-Dollar, eher 1.300 bis 1.400 US-Dollar als gegeben. Nun berichtet Bloombergs Mark Gurman, dass Meta es doch lieber mit einem deutlich günstigeren Preis versuchen möchte.
Die Brille wird mit 70 Gramm etwas schwerer als die (angenehm leichten, wir testen sie gerade) Meta Ray Ban mit ihren 49 Gramm. Das zusätzliche Gewicht steuert ein kleiner Bildschirm bei, der nicht für großflächigen AR-Kinogenuss ausgerichtet ist, sondern eher für Informationseinblendungen und eventuell Bildvorschauen genutzt werden dürfte.
Gestensteuerung per Wristband
Das erfordert trotzdem eine komplexere Steuerung als die Spracheingabe kombiniert mit Touchfeld und Buttons bei der Meta Ray Ban, so dass der Verpackung der “Hypernova” genannten smarten Brille auch ein Steuerungsarmband beiliegen soll.

Dieses arbeitet mit der Elektromyografie-Technologie und misst die Muskelaktivität am Handgelenk. Daraus berechnet das System die voraussichtlich gewünschte Geste, ganz ohne dass ein Controller in die Hand genommen werden muss – und auch wenn die Hände nicht im Sichtfeld der Brille sind.
Der bisher angenommene vierstellige Dollarpreis soll nun aufgrund einer Entscheidung von Meta geringer ausfallen: Gurman berichtet von 800 US-Dollar. Meta will die Technologie offenbar auch unter Verzicht auf eine höhere Gewinnspanne in den Markt bringen.

Das ist unserer Ansicht nach keine schlechte Idee – auch wenn Metas Aktionäre das sicher anders sehen dürften. Die Erfahrungen mit den Vorläufern echter AR-Brillen wie die kommende Meta Orion, dürften sich als enorm wichtig herausstellen. Die jetzt schon wachsende Anzahl an Apps dürfte sogar unbezahlbar sein – und ein solches Ökosystem bildet sich nicht, wenn die Hardware zu teuer ist.
Zum Smart Glasses aktuell ein kleines Hype-Thema sind, die guten Verkäufe der Meta Ray Ban sorgen bei Meta jedenfalls durchaus für interessiert hochgezogene Augenbrauen, würden wir tippen. Warum also das Momentum nicht ausnutzen? Wann Hypernova erscheint, ist noch unklar. Wir rechnen aber mit einer Ankündigung noch dieses Jahr – eventuell ja beim bald anstehenden Meta-Event.
Quelle: Bloomberg