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Valve Steam Frame offiziell vorgestellt – Eye-Tracking, Pancake-Linsen und SteamOS

valve steam frame

Seit der Valve Index warten wir auf einen Nachfolger. Eine Index 2 gibt es nicht, die Valve Steam Frame gliedert sich ganz zeitgemäß eher in die weitere Valve-Hardware ein und erinnert an Metas Quest.


Es ist geschehen, Valve stellt neue Hardware vor! Und eines von drei neuen Produkten ist tatsächlich eine VR-Brille: Die Steam Frame ist mehr Meta Quest als Valve Index und doch irgendwie anders als wir es gewohnt sind. Das liegt sicher auch daran, dass Valve dem eigenen Ökosystem mit der Valve Steam Frame treu bleibt und als Betriebssystem SteamOS nutzt.

Das neue Valve-Ökosystem besteht nicht mehr nur aus dem Steck Deck. Dazu gesellen sich ein Controller, eine kleine Konsole für SteamOS und die Valve Steam Frame VR-Brille.

Linux ist zwar auch der Unterbau von Android und Metas Horizon OS, dabei handelt es sich aber um einen seit Jahren schon umgewidmeten Linux-Ableger für ultramobile Gerätschaften. SteamOS kam bislang aber eher im Steam Deck, einem Handheld für Steamgames zum Einsatz.

Wovon redet der wirre Mann im Internet da? Kommt gleich, lest einfach weiter.


Valve Steam Frame mit ganz viel Streaming-Technik

Optisch elegant und vor allem schwarz wirkt die Valve Steam Frame VR-Brille wie der coole Bruder der Meta Quest 3. Das große Polster auf der Rückseite enthält den Akku, was der Gewichtsverteilung zugute kommen dürfte. Eine Handvoll Kameras sorgt für Inside-Out-Tracking, im Inneren der Brille finden sich weitere Kameras fürs Eye-Tracking.

Das Basisgerät wiegt laut Valve 185 Gramm, mit Gesichtscover, Audio und Batterie sind es dann 440 Gramm. Immer noch weniger als eine Meta Quest 3.

Die Specs sind spannend: Valve nutzt einen Snapdragon 8 Gen3, wie er sonst eher in Smartphones vorkommt – VR-Headsets wie die Pico 4 Ultra oder auch Meta Quest 3 setzen auf den speziell für XR umgebauten XR2-Chip. Die beiden Snapdragons ähneln sich zwar, der Snapdragon 8 Gen3 rechnet aber etwas flotter.

Valves Steam Frame wirkt modern und elegant, die Technik stimmt – aber wie schaut es mit Spielen dafür aus?

Dazu kommen 16 Gigabyte LPDDR5X-RAM den sich Prozessor und die darin integrierte Grafikeinheit teilen. Für eigene Daten und Spiele stehen je nach Ausstattungsvariante 256 GByte oder sogar 1 TByte UFD-Speicher zur Verfügung. Ungewohnt: Ein MicroSD-Slot zur Speichererweiterung ist ebenfalls vorhanden.

Warum gibt es eigentlich die Meta Quest 3(S) nur dann mal in schwarz, wenn Microsoft eine Xbox-Sonderedition macht?

Bei der Optik setzt Valve glücklicherweise auf Pancake-Linsen. Dahin befinden sich LCDs mit 2.160×2.160 Pixeln pro Auge und 72 Hz Refreshrate. 144 Hz werden ebenfalls angeboten, aber bewusst als “experimentell” bezeichnet. Das FoV soll bis zu 110 Grad erreichen.

Interessant: Das Inside-Out-Tracking findet zwar wie gewohnt mit vier nach außen gerichteten monochrom-Kameras statt, dazu kommt aber noch ein IR-Licht, damit die Brille auch in der Nacht genutzt werden kann, ohne Partnerpersonen mit hellem Licht zu wecken oder zu stören.

Das hintere Polster der Valve Steam Frame enthält den Akku, was auch der Gewichtsverteilung der Brille gut tun dürfte.

WiFi wird stark priorisiert, das hat Gründe

WiFi ist natürlich integriert, die Valve Steam Frame nutzt sogar bereits WiFi7 mit einem 2×2-Antennen-Array für hohe Leistungen. Dabei können die Frequenzbereiche 5 GHz und 6 GHz so genutzt werden, dass VR-Streaming und Datenübertragungen getrennt laufen und sich nicht stören.

Damit der PC davon auch profitieren kann, legt Valve einen Wireless Adapter dazu, der das 6 GHz-Band beherrscht und für reibungsloses und latenzarmes Streaming sorgen soll.

Die Bildqualität könnte dabei vom integrierten Eye-Tracking profitieren, das per foveated Rendering Ressourcen freischaufeln kann.

Die Trackingkameras sind monochrom. gleiches gilt für den Passthrough. Das ist schade, da so deutlich wird, dass Mixed Reality kein großes Thema bei Valve sein dürfte.

Für den Ton sind zwei Lautsprecher ins Headstrap der Valve Steam Frame integriert, dazu gibt es ein Dual-Mikrofon-Array.

Ein wenig schade: Für Passthrough sieht Valve nur monochrome Kameras vor. Mixed Reality dürfte also eher kein Thema bei Valve sein, ganz im Gegensatz zum Streaming von VR-Inhalten auf die Brille.

Trotzdem integriert Valve einen Erweiterungsport in der Brille, der zwei Kamerainterfaces mit je 2,5 GBps bereitstellen soll. Der Akku, hinten im Headstrap untergebracht, fasst übrigens 21,6 Wattstunden – für wie lange das reichen soll, wissen wir noch nicht.

Als Betriebssystem setzt Valve auch beim Steam Frame auf SteamOS, siehe weiter oben. Das Linux-Derivat kann via Proton auch Windows-Spiele lauffähig machen und soll nun auch VR beherrschen.

Und Half-Life: Alyx? Oder Half Life 3 auf dem Valve Steam Frame? Wir wissen es leider noch nicht. Für Alyx nativ auf der Brille dürfte es aber an Leistung fehlen. Die Steam Machine hingegen wäre schnell genug.

Wofür sieht Valve die Steam Frame vor?

Wir werden diesen Artikel erweitern, wenn Valve weitere Informationen als die, die uns unter NDA zuvor erreicht haben, bekannt gegeben hat – also wohl im Laufe des Abends. Bislang sieht es aber so aus, dass Valve sich stark auf Streaming von Inhalten auf die Brille konzentrieren wird.

Zusätzlich zur Valve Steam Frame wurde auch noch eine Mini-Konsole namens Valve Steam Machine vorgestellt. Diese nutzt eine AMD-APU mit etwas geringerer oder vergleichbarer Leistung wie eine Playstation 5 und ebenfalls SteamOS. Mit dieser Konsole als Basis kann die Steam Frame unter anderem genutzt werden, um so ziemlich jedes SteamDeck-kompatible Spiel auf großer Leinwand in der VR-Brille darzustellen. Einige laufen dank Proton wahrscheinlich sogar nativ in der Brille, andere brauchen mehr Wumms.

Wie erwähnt, wir werden den Artikel erweitern, sobald wir mehr Infos haben, bleibt geduldig. Und kommentiert gerne schon ein wenig: Was haltet ihr davon?

Quelle: Valve Pressemitteilung

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2 Kommentare

  1. Endlich hat Valve Infos veröffentlicht. Die Auflösung von 2.160 x 2.160 pro Auge enttäuscht etwas. Ähnlich einer 2 Jahre alten Quest 3. Hoffentlich überzeugt der Rest und den Preis bitte unter 1.000€.

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