Es gibt Produkte, die muss man erlebt haben, bevor man sie kaufen will. Diese Erkenntnis setzt sich auch bei Meta offenbar langsam durch, das Unternehmen plant eigene Geschäfte für Quest und Ray Ban Smart Glasses.
Meta will euch VR und AR vor dem Kauf erleben lassen
Schreibt es doch mal in die Kommentare: Wer von euch hat sich seine XR-Hardware im Ladengeschäft gekauft und wer hat online bestellt? Ich würde den Tipp wagen, dass sehr viele im Internet shoppen waren. Meta-Hardware findet sich zwar inzwischen auch im stationären Einzelhandel, so richtig erleben lässt sie sich dort aber nur selten.
Antest-Stationen sind oft lieblos hingestellt, die Brillen mit Kabeln vor Dienstahl gesichert, mitunter ist der Akku leer. Wir gut die Beratung ist, hängt stark mit dem persönlichen Interesse des Verkäufers zu tun. Ich selbst habe über 10 Jahre im Elektronikhandel gearbeitet und das direkt im Verkauf “am Kunden” – die privaten Präferenzen der Mitarbeitenden ist enorm wichtig, gerade bei Nischenprodukten. Jedenfalls wenn die Informationen über das Vorlesen der Packungsrückseite hinausgehen sollen.

Schulungen können Abhilfe schaffen, diese gibt es aber eher selten und wenn die Schulung kein Interesse weckt, bleibt wenig hängen. Auch mit Marketingagenturen, die Promotion-Mitarbeiter an spezielle Ausstellungsstände schickt bleibt dieses Problem bestehen: Die PR-Mitarbeiter sind zwar geschult, wie gut sie ihr Wissen aber weitergeben und wie motiviert sie das tun, ist immer sehr individuell und nicht immer gut.
Apple hat das begriffen und verkauft die eigenen Produkte schon länger in eigenen Stores. Meta hat im vergangenen Jahr bereits begonnen, vorsichtig nachzueifern: PopUp-Stores ließen die Kundschaft ein wenig Potential der Hardware selbst erleben. In der Nähe des Reality-Lab-Campus gibt es aber seit 2022 bereits einen eigenen Meta Store, der vielleicht Vorbild für weitere Shops wird.
Was kann ich mir im Meta Store anschauen?
Fokus der Stores dürften die Meta Ray Ban Smart Glasses sein, die AR-Brillen ohne Display. Smart sind die stylischen Brillen dank Audio, in den USA inzwischen auch mit KI-Support. So kann die Brille Informationen ins Ohr flüstern und sogar Gespräche übersetzen. Der volle Funktionsumfang ist hierzulande aber nicht nicht nutzbar.

Der Verkaufserfolg der Ray Ban Smart Glasses spricht aber dafür, dass Meta in eigenen Stores auf dieses Potential setzen wird – über eine Million der Brillen hat Meta 2024 verkauft. Bis Ende 2026 soll das auf bis zu 10 Millionen im Jahr gesteigert werden.
Zudem plant Meta weitere Brillen, auch welche mit integrierten Displays. Bis ein Produkt im Stile der Meta Orion mit vollem AR-Funktionsumfang erscheint, wird es aber noch etwas dauern.
Auch die Meta Quest soll in den Stores gezeigt werden können. Meta stellt zumindest in den USA bereits Mitarbeiter für die Stores ein und wird sie wohl auch entsprechend auf die Produkte schulen – ein Vorteil, wenn nur ein fokussierter Produktbereich abgedeckt werden muss.
Warum ein offline Store, Onlineshopping funktioniert doch?
Ja, natürlich ist Onlineshopping wichtig und sorgt für die größten Umsätze. Ausgerechnet XR-Hardware ist aber kein klassisches Mitnehmprodukt. Die Faszination ergibt sich für viele erst, wenn sie es selbst erlebt haben. Wir alle kennen die Vorurteile, VR sei nur wie zwei Monitore dicht am Auge. Die Augen öffnet dann im Wortsinn erst der direkte Kontakt.
Dazu kommt, dass jedes Gesicht anders ist und vor allem vor der ersten Nutzung die Hilfestellung durch eine erfahrene Person sehr hilfreich sein kann. Den korrekten Augenabstand einstellen, den Tragegurt einer Meta Quest anpassen, die passenden Einstiegs-Apps auswählen und dabei auch empathisch die Kundschaft beobachten und darauf reagieren – das geht in einem Onlineshop nicht.
Das gilt auch für die Smart Glasses und kommende AR-Produkte. Es braucht oft ein persönliches Gespräch, um die individuellen Vorteile zu ergründen und um sinnvolle Tipps zur Nutzung zu erhalten. Und selbst KI kann eine helfende Hand beim Ersteinrichten (auch haptisch, also an die Kopfform und den Augenabstand) vorerst nicht ersetzen.
Wo gibt es diese Meta-Stores denn jetzt?
Bisher sind uns noch keine Planungen zu den Offline-Stores von Meta für Deutschland bekannt. Die Planungen konzentrieren sich vorerst auf die USA. Wir gehen aber davon aus, dass bei einem Erfolg auch Deutschland bedacht werden dürfte.
Bisher bekommt ihr die Meta Quest und Ray Ban Smart Glasses in Deutschland entweder im Internet bei Amazon, Mediamarkt oder Alternate oder in stationären Geschäften wie erneut Mediamarkt.
Dort finden sich oft auch Anprobierstationen für die Meta Quest – bemerkt ihr, dass diese nicht nutzbar sind: Sprecht doch mal mit dem Personal oder schreibt dem Markt eine Mail mit einem freundlichen Hinweis. Bedenkt aber: Das Personal vor Ort kann oft nichts dafür, wie der Stand gepflegt wird.
Quelle: Business Insider
Die Idee finde ich mega und das ist auch der nächste große Schritt in die richte Richtung. Stores werde XR ordentlich vorran treiben 😀