Apple hat die neue Vision Pro 2 angekündigt, die zwar etwas günstiger angeboten wird als der Vorgänger, die Besitzer der ersten Vision Pro aber auch eher im Regen stehen lässt.
Man muss Apple eines lassen: Sie verstehen es meisterhaft, ihre treuesten Kunden, die Early Adopter, auf eine ganz besondere emotionale Achterbahnfahrt zu schicken.
Nachdem diese Pioniere tapfer die erste Generation der Vision Pro zu einem stolzen Preis von $3.999 / €3.999 erworben und als unfreiwillige Beta-Tester wertvolles Feedback – und Gewicht – ertragen haben, kommt nun die nächste Stufe der Zuneigung: Das neue, verbesserte M5-Modell ist da, es ist günstiger (Startpreis €3.699) und – Trommelwirbel – die Inzahlungnahme für das Vorgängermodell ist ausgeschlossen!

Apple, wollt ihr uns verar.. veralbern?
Wie lieblich ist doch dieses Signal an die treuen Fans! Während iPhone, iPad und Mac-Käufer ihre Altgeräte pflichtbewusst bei Apple abgeben dürfen, um einen netten Rabatt auf das neueste Modell zu erhalten, bekommen die Vision Pro-Erstkäufer ein warmes Lächeln und den dezenten Hinweis: “Ach, Sie wollen aufrüsten? Wunderbar! Kaufen Sie einfach noch eines zum vollen Preis. Das alte Modell? Verkaufen Sie es doch privat – vielleicht für die Hälfte, wir haben ja gerade den Neupreis gesenkt!”
Dies ist nicht nur ein Mangel an Service, es ist eine kalkulierte Geringschätzung derjenigen, die das Wagnis eingegangen sind, ein $4.000-Gerät der ersten Generation zu kaufen, das, wie jetzt bekannt, dicker, schwerer, langsamer und weniger ausdauernd war.
Man könnte fast meinen, Apple möchte damit sicherstellen, dass nur die Reichsten unter den Early Adoptern bereit sind, diesen “Steuer-Sprung” zur Version 2.0 zu wagen. Denn wer $4.000 für Version 1 bezahlt hat und nun noch einmal $3.700 für Version 2 ausgeben soll, ohne auch nur einen Euro für das Altgerät angerechnet zu bekommen, muss entweder ein sehr tiefes Portemonnaie oder ein sehr ausgeprägtes Helfersyndrom für Apples Quartalszahlen haben.

Ratet mal, was die erste Vision Pro bald auf dem Gebrauchtmarkt wert sein wird..
Die Ironie ist perfekt: Das Unternehmen, das auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft Wert legt, lässt seine Kunden mit einem technisch überholten, schwer verkäuflichen High-End-Produkt zurück. Herzlichen Glückwunsch, Vision Pro M2-Besitzer, Sie sind nun die stolzen Besitzer eines historischen Sammlerstücks – oder eines 650g schweren, digitalen Türstoppers.

Basierend auf der Preispolitik des Wechsels von der Vision Pro (M2, €3.999) zur Vision Pro (M5, €3.699), bei der der Preis um €300 pro Jahr gesenkt wird, ergibt sich folgende (natürlich vollkommen seriöse und mathematisch zwingende) Hochrechnung:
Um von den aktuellen €3.699 auf unter €2.000 zu kommen, sind weitere ca. €1.700 Preisreduktion nötig.
Bei einer jährlichen Senkung von €300 müssten wir noch etwa 6 weitere Generationen (sprich, 6 Jahre) warten.
Apple Vision Pro 2. Nein, 8! Grobe Schätzung: Freut euch auf 2031
Wenn Apple seinen aktuellen, “aggressiven” Preisverfall von €300 pro Jahr beibehält, wird das Vision Pro Headset ungefähr im Jahr 2031 (Vision Pro 8, M17-Chip) endlich die magische €2.000-Marke unterschreiten und somit “erschwinglich” werden.
Bis dahin dürfte das M2-Modell (Startpreis €3.999), das man nicht in Zahlung geben kann, auf dem Privatmarkt den Sammlerwert einer leicht zerkratzten 5-Euro-Münze erreicht haben.