Die MeganeX Superlight 8K zählt zu den technisch beeindruckendsten VR-Headsets: Mit 4K pro Auge und einem federleichten Design setzt dieses SteamVR-PC-Headset neue Maßstäbe. Lohnt sich die Investition? RePu hat die MeganeX mehrere Wochen intensiv getestet.
Podcast-Stammmitglied RePu ist nicht nur Hardwaresüchtig und irgendwie immer im Besitz spannender Technikhighlights – er ist, natürlich, auch VR-Fan erster Stunde und wenn wir beides kombinieren, liegt auf der Hand: Er hat sich die MeganeX Superlight 8K anschaffen müssen. Praktisch für uns und euch: Hier ist sein Testbericht, basierend auf seinem Youtube-Video:
Technische Highlights der MeganeX
Die MeganeX Superlight 8K überzeugt durch zwei Micro-OLED-Displays mit einer Gesamtauflösung von zusammen 7104 × 3840 Pixeln und einer Bildwiederholrate von 90 Hz. Das Headset unterstützt HDR10, erreicht außergewöhnliche Kontrastwerte und bringt dabei nur 180 Gramm auf die Waage. Getrackt wird das Gerät über SteamVR-Lighthouse, externe Base Stations sind jedoch nicht im Lieferumfang enthalten.

Im Karton enthalten sind neben dem Headset eine Break Out Box mit DisplayPort-, USB- und Stromanschluss sowie ein 3-Meter-USB-C-Kabel. Wichtig: AMD-Grafikkarten werden nicht unterstützt, es wird mindestens eine NVIDIA RTX 3070 wird mindestens empfohlen, mehr Leistung ist besser. Zudem gibt es kein Rückgaberecht für geöffnete Geräte – Käufer sind also festgelegt.
Design und Tragekomfort
Das kompakte Gehäuse erinnert eher an eine Skibrille als an ein klassisches VR-Headset. Dank eines klappbaren Visiers („Flip-up“-Design) lässt sich das Sichtfeld leicht freigeben. Allerdings zeigte der Test Schwächen beim Sitz: Das minimalistische Kopfband sorgt zwar für Leichtigkeit, jedoch kann das Headset schnell verrutschen.

Der Sweetspot ist begrenzt, weshalb eine präzise Anpassung notwendig ist. Die Community hat bereits Mods entwickelt, unter anderem für die Montage des HTC Vive Deluxe Audio Strap – ein offizielles Komfort-Headstrap ist für 2025 angekündigt.
Das Material wirkt hochwertig, auch wenn die gummierten Flächen Staub anziehen. Ein kleiner Lüfter an der Front sorgt für Kühlung, ohne im Spielbetrieb störend zu wirken.
Anschlussmöglichkeiten
Das Headset wird per Break Out Box mit dem PC verbunden, wobei das mitgelieferte Kabel mit 3 Metern eher kurz und unflexibel ist. Wer mehr Bewegungsfreiheit möchte, sollte das optionale 5-Meter-Glasfaserkabel einkalkulieren – Kostenpunkt rund 180 Euro.

Bildqualität auf Rekordniveau
Das absolute Highlight der MeganeX ist ihre Bildschärfe. Die OLED-Panels bieten eine kristallklare Darstellung, besonders in der Bildmitte. Der Sweetspot ist jedoch kleiner als bei manchen Konkurrenten, was eine präzise Positionierung erfordert. Die Farbdarstellung ist dank OLED-Technologie herausragend – satte Farben, perfektes Schwarz und eine enorme Helligkeit, selbst bei Tageslichtszenen.

Das Sichtfeld liegt je nach Kopfgröße zwischen 92 und 94 Grad (vertikal) beziehungsweise ca. 102 Grad horizontal, vergleichbar mit Meta Quest 3S oder HP Reverb G2, aber kleiner als bei Pimax Crystal oder Quest 3. Die sehr hohe binokulare Überlappung sorgt jedoch für einen intensiven 3D-Effekt.
Individuelle Anpassungen: IPD und Dioptrie
Die motorisierte IPD-Einstellung reicht von 58 bis 72 mm. Zusätzlich lassen sich Dioptrien von 0 bis -7 D einstellen, was für Brillenträger eine erhebliche Erleichterung bedeutet.

Software und Performance
Zum Start limitierte eine fehlerhafte Software die native Auflösung des Headsets. Inzwischen beheben Firmware-Updates dieses Problem. Ein Community-Treiber ermöglicht zudem eine Nutzung des vollen Potentials und sogar eine Verbesserung des Sichtfeldes.

Die hohe Auflösung erfordert allerdings starke Hardware: Für optimale Ergebnisse wird mindestens eine RTX 4090 empfohlen.
Tracking und Controller-Kompatibilität
Shiftall setzt auf SteamVR-Lighthouse-Tracking. Controller wie Valve Index oder Vive Wands können per mitgeliefertem USB-Dongle verbunden werden. Das Tracking arbeitet präzise und latenzfrei, wobei ein USB-Verlängerungskabel für den Dongle empfohlen wird, um Verbindungsprobleme zu vermeiden.
Audio-Lösung muss selbst gefunden werden
Im Headset selbst ist kein Soundsystem verbaut, lediglich ein Mikrofon mit solider Sprachqualität. Über einen USB-C-Anschluss lässt sich externes Audioequipment anschließen. Viele Nutzer kombinieren das Headset mit einem Deluxe Audio Strap, bis das angekündigte Audio-Headband erscheint.

Fazit: Ein VR-Headset für echte Enthusiasten
Die MeganeX Superlight 8K liefert eines der schärfsten und farbenprächtigsten Bilder im VR-Markt, gepaart mit geringem Gewicht und starkem Kontrast. Für Simulationsfans und VR-Heimkino-Enthusiasten ein echter Geheimtipp.
Allerdings gibt es Einschränkungen: Ein eher kleines Sichtfeld, ein begrenzter Sweetspot, fehlendes Audio und zusätzliche Investitionen in Zubehör. Auch das fehlende Rückgaberecht macht die Kaufentscheidung heikel. Die Software zeigt Verbesserungspotenzial, doch Shiftall arbeitet sichtbar an Updates.

Die MeganeX richtet sich klar an VR-Enthusiasten, die kompromisslos auf Bildqualität setzen und bereit sind, zusätzliche Modifikationen vorzunehmen. Gelegenheitsspieler oder Komfort-Liebhaber finden in Geräten wie der Meta Quest 3 bessere Allrounder.
Das Fazit: Die MeganeX Superlight 8K ist ein technisches Meisterwerk für Puristen – aber nichts für Jedermann.