Dank des genialen R.E.A.L. Mods von Luke Ross entfaltet sich das mittelalterliche Böhmen von Kingdom Come: Deliverance in einer Immersion, die mich tief berührte und mir ein überraschendes Gefühl von Heimat vermittelte.
Die Grafik, die hier in der CryEngine auf den Bildschirm (oder besser gesagt, in die Augen) gezaubert wird, ist schlichtweg eine Augenweide. Die Details der Texturen sind gestochen scharf, die Farben leuchtend und die Lichteffekte schlicht wunderschön. Jeder Sonnenstrahl, der durch die Blätter bricht, jede Reflexion auf einer nassen Straße trägt zu einer unglaublichen visuellen Pracht bei.
Doch es ist nicht nur das Visuelle, das fesselt. Die Soundkulisse ist überragend passend und trägt maßgeblich zur Immersion bei. Besonders die Naturtöne von Tieren und Wettergeräuschen sind so authentisch, dass man sich vollständig in die Welt hineingezogen fühlt – das Zwitschern der Vögel, das Rauschen des Windes in den Bäumen oder das Prasseln des Regens schaffen eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.
Dazu kommt ein Storytelling, das äußerst packend erzählt wird und einen emotional an die Charaktere und ihre Schicksale bindet.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die außergewöhnliche Performance des Spiels mit dem R.E.A.L. Mod in VR. Obwohl es sich hier nicht um eine native VR-Optimierung handelt, lief das Spiel die ganze Zeit absolut flüssig auf meiner Nvidia RTX 4090. Angesichts der verfügbaren Grafikoptionen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass auch Karten wie eine RTX 3070 noch gute Ergebnisse erzielen können. Dies ist ein entscheidender Faktor, der Kingdom Come: Deliverance 2 in VR für eine breitere Spielerschaft zugänglich macht.

Erinnerungen an die Heimat
Was mich jedoch am meisten überraschte, war das Gefühl der Vertrautheit, das sich beim Erkunden dieser virtuellen Landschaft einstellte. Die Darstellung der Umgebung in Kingdom Come: Deliverance 2 erinnerte mich unweigerlich an meine Heimat, das Maifeld in Rheinland-Pfalz.
Genau wie im Spiel ist unsere Region gespickt mit Geschichte und eindrucksvollen Bauwerken. Wir sind reich an Schlössern, Burgen und Burgruinen – man denke nur an die majestätische Burg Eltz, die verwunschene Burg Pyrmont oder die imposante Ruine Burg Wernerseck. Auch wenn das Setting ein anderes Land und eine andere Epoche darstellt, war die Art und Weise, wie die dichten Wälder, die sanften Hügel und die historischen Gemäuer ineinander übergingen, frappierend ähnlich.
Dieses Gefühl, sich in einer so fremden und doch so vertrauten Umgebung zu bewegen, war einzigartig. Beim Spielen von Kingdom Come: Deliverance 2 in VR habe ich mich sehr zu Hause gefühlt. Es war, als würde ich durch eine erweiterte Version meiner eigenen Heimat streifen, nur eben im mittelalterlichen Stil.
Diese tiefe, unerwartete Verbindung zur Spielwelt durch die VR-Immersion und die Parallelen zu meiner eigenen Umgebung machten das Erlebnis zu etwas ganz Besonderem. Es zeigt einmal mehr, welches Potenzial in der virtuellen Realität steckt, um uns nicht nur in fremde Welten zu entführen, sondern auch bekannte Gefühle auf unerwartete Weise zu wecken.
Kingdom Come: Deliverance lässt sich nicht nativ in VR spielen, ihr braucht dafür die R.E.A.L. Mod von Luke Ross, die es kostenpflichtig über die Patreonseite des Entwicklers gibt. Neben Kingdom Come: Deliverance bietet Ross auch Mods um zahlreiche weitere Flatgames in VR genießen zu können – allerdings ohne Support für Motion Controller.
“Das erinnert Giovanni also an seine Heimat, interessant, interessant (Anmerkung des Chefredakteurs)” Ja so schön idyllisch 🙂