RePu hat die Bigscreen Beyond 2 im Test: Die Bigscreen Beyond 2 ist die kleinste und leichteste VR-Brille der Welt. Doch überzeugt sie auch in Bildqualität, Komfort und Performance?
Bigscreen war ursprünglich durch seine Kino-App bekannt, bevor das Unternehmen mit der Beyond 1 ins Hardware-Segment einstieg. Ziel war es, ein kompaktes, maßgeschneidertes VR-Headset anzubieten. Mit der Beyond 2 will Bigscreen die Schwächen des Vorgängers beseitigen – etwa Glare, Field of View (FoV) und IPD-Anpassung – und gleichzeitig das Hauptmerkmal beibehalten: ultraleichtes High-End-PCVR.
Die neue Generation positioniert sich klar im Enthusiasten-Bereich. Während andere Hersteller auf Standalone-Funktionen setzen, bleibt Bigscreen konsequent beim Fokus auf PCVR mit höchster Bildqualität und minimalem Gewicht.
Design, Gewicht & Tragekomfort
Mit nur rund 107 Gramm ist die Beyond 2 die leichteste VR-Brille der Welt. Zum Vergleich: Die Quest 3 bringt über 500 Gramm auf die Waage, die Pimax Crystal knapp ein Kilogramm. Das geringe Gewicht vermittelt fast das Gefühl, eine AR-Brille zu tragen – bei vollem VR-Erlebnis. Beeindruckend ist zudem, dass Bigscreen die Beyond 2 im Vergleich zum Vorgänger noch einmal um etwa 20 Gramm leichter gemacht hat.
Ein zentrales Element ist das maßgefertigte Gesichtspolster. Mithilfe eines Gesichtsscans, der derzeit nur mit iPhone möglich ist, wird ein passgenaues Polster erstellt. Dadurch sitzt die Brille dicht am Gesicht und verhindert störenden Lichteinfall. Nutzerberichte bestätigen den exzellenten Support, sollte das Polster nicht optimal passen.

Bei langen Sessions kann sich unter dem dichten Polster jedoch Wärme stauen. Abhilfe könnte ein angekündigtes Halo Strap schaffen, das zusätzlichen Komfort verspricht. Ergänzend gibt es das optionale Audiostrap für 159 Euro, das nicht nur besseren Halt bietet, sondern auch klaren Sound direkt ans Ohr bringt – ideal für immersive VR-Erlebnisse und Social-VR-Plattformen wie VRChat.
Bildqualität & Optik
Die Beyond 2 setzt auf Micro-OLED-Displays mit 2560×2560 Pixeln pro Auge. Das Ergebnis im Test der Bigscreen Beyond 2: gestochen scharfe Bilder, perfekte Schwarzwerte und lebendige Farben.
Das FoV liegt bei 107° horizontal und 94° vertikal – vergleichbar mit der Quest 3, aber unterhalb der Pimax Crystal Super. Der binokulare Overlap beträgt etwa 70 %, wodurch die Immersion gegenüber dem Vorgänger verbessert wird. Besonders hervorzuheben ist die Edge-to-Edge-Clarity: Text und Bild bleiben bis fast an den Rand scharf, was gerade bei Cockpit-Simulationen und HUDs von Vorteil ist.
Flexible IPD-Verstellung
Eine der wichtigsten Neuerungen ist die separate IPD-Verstellung für jedes Auge. Mithilfe eines kleinen Schraubendrehers können die Linsen millimetergenau angepasst werden. Diese Flexibilität sorgt für bessere Schärfe und höheren Komfort, insbesondere für Nutzer mit untypischen IPD-Werten.
Glare ist nach wie vor vorhanden, jedoch deutlich reduziert. Die OLED-Panels bieten eine solide Helligkeit, die in den Einstellungen angepasst werden kann. Über die Beyond Utility lassen sich zudem IPD-Werte und Lüftersteuerung individuell regulieren.

Tracking & Einrichtung
Die Beyond 2 setzt vollständig auf Lighthouse-Tracking und ist damit kompatibel mit Base Stations und Index-Controllern. Für Präzision und Full Body Tracking bleibt dieses System unerreicht.
Die Einrichtung gestaltet sich erfreulich simpel: Über zwei USB-3.0-Kabel und DisplayPort wird das Headset direkt mit dem PC verbunden. SteamVR erkennt es sofort – Plug & Play ohne zusätzliche Treiber oder Launcher.
Performance & Bildwiederholrate
Die native Auflösung läuft mit 75 Hz, was trotz der im Vergleich zu 90 Hz reduzierten Bildrate flüssig wirkt. In Simulationen und Multiplayer-Szenarien reicht dieser Wert vollkommen aus, während gleichzeitig GPU-Ressourcen geschont werden.
Optional ist ein 90-Hz-Modus verfügbar, bei dem die Auflösung leicht reduziert und hochskaliert wird. Für maximale Schärfe empfiehlt sich jedoch der 75-Hz-Modus.

Audio & Mikrofon
Das optionale Audiostrap liefert nicht nur guten Klang, sondern auch sicheren Halt. Besonders beeindruckend ist jedoch das verbaute Mikrofon. Es bietet eine außergewöhnlich klare Sprachqualität, die selbst mit externen Mikrofonen konkurrieren kann. Für VRChat, Multiplayer-Spiele und sogar Content Creation ist dies ein echter Pluspunkt.
Vergleiche mit anderen VR-Headsets
Im Vergleich zur Meta Quest 3 punktet die Beyond 2 im Test mit deutlich geringerem Gewicht und schärferem Bild, erfordert jedoch Lighthouse-Hardware. Die Pimax Crystal Super bietet ein größeres FoV und höhere Helligkeit, ist jedoch schwerer und unhandlicher.

Die Meganex Superlight 8K liefert ebenfalls hohe Schärfe und Helligkeit, muss aber in puncto Komfort und Soundlösungen zurückstecken.
Die Beyond 2 überzeugt durch ihre Leichtigkeit, den guten Sound und die nahtlose SteamVR-Integration. Sie gehört zu den wenigen Headsets, die fast vergessen lassen, dass man ein VR-Gerät trägt.
Zielgruppe & Preis
Die Beyond 2 richtet sich klar an PCVR-Enthusiasten, VRChat-Nutzer mit Full Body Tracking sowie Simulations-Fans. Casual-Gamer, die eine Standalone-Brille suchen, sind hier nicht die Zielgruppe.
Mit rund 1369 Euro liegt die Brille preislich im oberen Segment, bietet Enthusiasten jedoch ein faires Paket. Die Variante Beyond 2e mit Eye-Tracking eröffnet zusätzlich Potenzial für Foveated Rendering und realistischere Avatar-Interaktionen.

Fazit Bigscreen Beyond 2 im Test – lohnt sich die kompakte VR-Brille?
Die Bigscreen Beyond 2 zählt aktuell zu den spannendsten PCVR-Brillen. Ihre Stärken liegen im ultraleichten Design, den brillanten OLED-Displays, der verbesserten Schärfe bis an den Rand, der flexiblen IPD-Verstellung sowie im hervorragenden Audio- und Mikrofonpaket.
Zwar gibt es kleinere Schwächen wie Rest-Glare, eingeschränkte Helligkeit im Vergleich zu Konkurrenzmodellen und einen geringeren binokularen Overlap. Doch für PCVR-Enthusiasten, Gamer und VRChat-Spieler ist die Beyond 2 eine klare Empfehlung.
Mit ihrer stressfreien Plug-&-Play-Einrichtung, dem unvergleichlichen Tragekomfort und der kompromisslosen PCVR-Ausrichtung ist sie ein ideales Upgrade für Nutzer von Valve Index oder HTC Vive Pro.