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Neue MR- und VR Prototypen von Meta mit kleinerem Formfaktor und größerem FOV

Meta arbeitet an Prototypen neuer VR/MR-Headsets, die ein deutlich größeres Sichtfeld als bisherige Meta-Brillen bieten und zudem einen ungewohnten neuen Formfaktor bieten.


Events rund um Hard- und Software sind immer eine reiche Quelle neuer Prototypen und Ausblicke in die Zukunft. Vor allem, wenn es sich um Konferenzen wie die SIGGRAPH handelt, bei der sich die führenden Spezialisten für Computergrafik versammeln.

Meta Reality Labs Research ist ebenfalls mit dabei, Forscher dieser Meta-Abteilung haben nun angekündigt, zur SIGGRAPH gleich drei neue Prototypen mitzunehmen und Details darüber zu veröffentlichen.


Zweimal mehr Sichtfeld, einmal mehr Pixeldichte

Ziehen wir die populäre Meta Quest 3 als Vergleich heran, bieten zwei der Prototypen ein deutlich größeres Sichtfeld (Field of View, FoV), nämlich satte 180 Grad horizontal. Die Meta Quest 3 kommt auf 110 Grad. Bislang kannten wir so große FoVs am ehesten von Brillen des chinesischen Herstellers Pimax, allerdings ging dort zuletzt der Trend auch eher wieder zu moderateren FoVs.

Die Pimax Crystal beispielsweise kommt auf 115 Grad horizontal und selbst das frühere Flaggschiff Pimax 8K+ nutzt nur ein FoV von 154 Grad horizontal. Doch während die Pimax 8K+ zudem noch sehr breit gebaut ist, will Meta es geschafft haben, ein noch größeres Sichtfeld in ein sogar gegenüber der Quest 3 kompakt wirkendes Headset zu verbauen.

Das will Meta laut Research-Lab-Forschern mithilfe von hochgekrümmten reflektierenden Polarisatoren erreicht haben, was weniger nach Holzhammer klingt wie der frühere Ansatz von Pimax.

Zusammen stellen unsere Prototyp-Headsets einen neuen Stand der Technik für immersive Virtual- und Mixed-Reality-Erlebnisse dar und verdeutlichen die Vorteile eines größeren Sichtfeldes für Unterhaltungs- und Telepräsenzanwendungen
Meta Reality Lab Research

Einer der beiden High-FoV-Prototypen bietet reine VR-Funktionalität, der zweite unterstützt zusätzlich auch MR durch Passthrough-Kameras. Diese sollen 80 Megapixel mit 60 Bildern pro Sekunde bieten, was schon etwas besser klingt, als die 4 Megapixel der Passthrough-Kameras einer Meta Quest 3, selbst Apples Vision Pro dürfte sich mit ihren 6,5 Megapixeln etwas schämen.

Den Linsen der Pimax-Brillen sieht man bereits an, dass sie für ein breites Bild gemacht wurden. Meta will das Problem des Formfaktors technisch gelöst haben.

Einmal Retina bitte, mit extra viel PPD!

Der dritte Prototyp hingegen wurde noch nicht abgelichtet und wird eine stark erhöhte Pixeldichte bieten. Apple prägte einst den Betriff Retina-Auflösung, was im Grunde nur bedeuten sollte, dass die Pixeldichte hoch genug ist, dass das menschliche Auge keine einzelnen Bildpunkte mehr wahrnehmen können soll.

Ein PPD-Wert (Pixels per Degree) von 60 bis 120 gilt als Retinaauflösung – die große Schwankung entsteht, da nicht jeder Mensch gleich gut Pixel voneinander unterscheiden kann, die Adleraugen dürften sich angesprochen fühlen. Mit einer Meta Quest 3 und ihrem PPD-Wert von 25 seid ihr dann wahrscheinlich nicht sonderlich glücklich, selbst die Apple Vision Pro mit 34 PPD klingt nach HD-Ready-Label auf einem Flohmarktfernseher statt Highend.

Pimax
Ultra-High-FoV-Headsets wie von Pimax sieht man das große Sichtfeld deutlich am Hammerhai-Design an. Neue Modelle der Crystal-Serie bieten wechselbare Linsen, um so auf Wunsch mehr Pixeldichte oder mehr FoV bieten zu können.

Zumindest, wenn wir die 90 PPD des Meta-Prototypen zum Vergleich nehmen. Allerdings wurde bislang noch nicht erwähnt, wie groß das Sichtfeld dabei ausfallen wird. Wir rechnen mit deutlich weniger FoV als bei einer Meta Quest 3 – mehr Pixeldichte ging auch bei früheren Prototypen immer mit deutlich geringerem FoV einher. Bislang war es sogar eher die Hälfte einer Meta Quest 3 und wir wären verblüfft aber glücklich, wenn es deutlich ausfallen würde.

Wir sind gespannt, welche weiteren Infos und technischen Daten Meta auf der SIGGRAPH bekannt geben wird. Aber bedenkt: Wir haben in diesem Text das Wort “Prototyp” nicht umsonst so inflationär genutzt. Es ist eher auszuschließen, dass wir Hardware auf Basis dieser Geräte in absehbarer Zeit im Laden kaufen werden können.

Andererseits hat Apple bei der Vision Pro ja auch einfach ohne Rücksicht auf die Kosten Highend zusammengeworfen und ein Produkt auf den Markt gebracht, was andere wohl ebenfalls erst einmal nur als Prototypen behandelt hätten. Und gegenüber dem neuen Meta-Research-Zeugs wirkt die Vision Pro sogar veraltet.

Quelle: Meta SIGGRAPH Abstract

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