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Laut Meta gibt es eine Ideallänge für VR-Nutzung und sie ist deutlich geringer als ihr denken würdet

VR-Headsets sind keine Monitore – nicht nur wegen ihres Formfaktors sondern auch was die ideale Nutzungszeit pro Session angeht. Meta teilt nun Erfahrungen zur idealen Länge einer VR-Session.


Die Zielgruppe für Consumer Virtual Reality hat sich verändert: War VR zur Zeit der HTC Vive und Oculus Rift CV1 noch eher etwas für Nerds und Enthusiasten, die auch größere Hindernisse bei der Einrichtung und beim Komfort hingenommen haben, ebneten günstige Headsets wie die Quest 3S den Weg für andere Nutzergruppen.

Schon seit einiger Zeit lässt sich beobachten, dass teure Vollpreisspiele sich deutlich schwerer tun als Gratis-Apps wie Gorilla Tag. Dass immer mehr sehr junge Nutzende in den Lobbys der Titel zu finden sind. Und während VR-Veteranen sich oft nach langen VR-Erfahrungen mit voller Immersion sehnen, scheint die ideale Spiellänge laut Meta eine ganz andere zu sein.


Zu lange VR-Games schrecken Gamer laut Meta ab

Spiele auf der Quest sollen laut Metas Blogeintrag nicht zu kurz sein und einen Mehrwert bieten. Aber auch nicht zu lang, damit sie nicht undurchführbar erscheinen. Sie sollen sich dem Alltagsgebrauch der Masse anpassen – und diese Idealzeit liegt offenbar bei 20-40 Minuten Spielzeit.

Die Spielenden sollen das Gefühl haben, nicht mittendrin aufzuhören sondern Belohnung erfahren. Dabei geht es Meta nicht nur um die Akkulaufzeit von 1,5 bis 2 Stunden sondern auch um den Formfaktor des Headsets und den Tagekomfort bei längeren Sessions.

Zugegeben, da hätte Meta selbst eine Stellschraube in der Hand: Mit einem hochwertigeren Standard-Headstrap wäre es deutlich weniger qualvoll, die Quest länger zu nutzen – kein Wunder, dass sich die meisten Enthusiasten als erstes einen alternativen Strap kaufen.

Aber auch die Hürde, sich ein Headset aufzusetzen, Controller und Headset regelmäßig zu laden und der geringere Tragekomfort im Vergleich zu.. nun.. nichts halt wenn ein Monitor vor einem steht, sorgen dafür, dass Menschen VR seltener nutzen.

Bietet ein Spiel nun nur sehr kurze Gameplayloops, schütteln offenbar viele den Kopf und setzen die Quest gar nicht erst auf, weil sich der Aufwand für ein paar Minuten Spaß nicht lohnt. Ok, ich kenne Situationen, da machen (bevorzugt Männer) alles für ein paar Minuten Spaß aber das ist ein anderes Thema.


20-40 Minuten pro VR-Session sind die Idealzeit

Liegt die Spielzeit unter 20 Minuten, würden sich die Leute deutlich stärker überlegen, ob sich der Aufwand rechnet. Liegt die zu erwartende Spielzeit über 40 Minuten, schätzt Meta es als für viele abseits der Enthusiasten als zu anstrengend ein. Kein erreichbares Ziel vor Augen – keine VR-Brille vor Augen.

Wenn eine kurze Session aber belohnend wirkt, es also wirklich gute 20 Minuten Spielzeit waren, vergeben die Spielenden der Technik ihren schlechteren Komfort aber recht schnell. Hat da jemand Beat Saber, Pistol Whip und so im Kopf? Ich schon.

Meta dazu:

Bei unseren Untersuchungen haben wir festgestellt, dass Sitzungen, die weniger als 15–20 Minuten dauern, als weniger angenehm empfunden werden als Sitzungen von mehr als 20 Minuten, wobei der Spaßfaktor unter 15–20 Minuten extrem abnimmt.

In Umfragen mit Benutzern, die Sitzungen vorzeitig beendet haben, stellen wir fest, dass es häufig zu Problemen beim Starten einer Sitzung kommt (z. B. physische Vorbereitung, Aufwand beim Aufsetzen der Brille, Gedanken an die Arbeit nach der Sitzung).

Spielesessions müssen also lang genug sein, um den zusätzlichen Aufwand für VR zu rechtfertigen und dabei auch noch belohnend genug ausfallen. Die Nutzenden müssen einen Fortschritt erkennen und genug Unterhaltung geboten bekommen.

Zu Sitzungen über 40 Minuten sagt Meta:

Tatsächlich dauern die Sitzungen der meisten Benutzer in der Regel weniger als 40 Minuten und längere Sitzungen tragen nach etwa 40 Minuten nicht mehr zum Vergnügen bei.

Längere Sitzungen sind zwar möglich, sollten aber als besondere Anlässe für die Benutzer betrachtet werden. Die meisten Menschen haben einfach nicht die Zeit oder Energie für tägliche Sitzungen von mehr als 40 Minuten.

Meta erwähnt dabei auch, dass lange Sessions für einige User körperlich unangenehm sein können. Und auch die Belastung der Augen und potentielle Motion Sickness sind Störfaktoren bei längeren Sessions – vor allem bei Neueinstigern.


Dods Meinung dazu

Für Entwickler muss das aber nicht bedeuten, jetzt nur noch 30-Minuten-Spiele zu entwickeln. Eher sollten die einzelnen Schritte im Spiel auf diese Idealspielzeit angepasst werden. Und tatsächlich habe ich schon viele Spiele frühzeitig beendet, weil in der ersten Spielstunde einfach nichts spannendes passiert ist. Ewige Tutorials mit gelangweilten Narratoren oder unformatierten Texteinblendungen? Muss das wirklich? Langweilige und zähflüssige Spieleinstiege oder schier ewig dauernde Aktionen, die sehr offensichtlich nur Spielzeit schinden sollen?

Das mag bei Flatgames funktionieren, VR vergibt aber nicht so schnell. Ich persönlich sehe Metas Analyse zur Spielzeit als gerechtfertigt – aber ohne dabei VR zu verurteilen. Entwicklerstudios müssen sich an die Gegebenheiten der Hardware und auch die Vorlieben der potentiellen Käuferschaft anpassen. Dazu gehört auch, beim Spieldesign bereits darauf zu achten, dass ihr Spiel in Häppchen konsumiert werden kann, die sowohl motivierend gestaltet als auch nicht zu lang sind.

Wie seht ihr das? Wollt ihr lieber epische und schier endlose Spielwelten oder fühlt ihr euch mit dem 20-40-Minuten-Fenster durchaus angesprochen?

Quelle: Meta Entwicklerblog

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5 Kommentare

  1. Zitat: “Ok, ich kenne Situationen, da machen (bevorzugt Männer) alles für ein paar Minuten Spaß aber das ist ein anderes Thema.” Was wäre das für ein Thema ? Ich frag für einen Freund!

    1. Sag deinem Freund einfach “Fußball” oder “Kaltes Bier auf dem Festival trinken” und lieber nicht, dass ich fast ein ab18-Video eingebaut hätte hinter dem Satz..

  2. Ja Meta kann viel erzählen und lenken versuchen. Die Spiele sind einfach nicht gut genug das man länger unter der Brille bleiben möchte. Nichts anderes. Ich sehe das wie Dod. Es ist einfach lustig das ich z.B. bei Half Life Alyx oder anderen besseren VR Spielen wie Stormland oder Lone Echo z.B. die Brille auch gut und gerne 3 Stunden am Stück auf dem Kopf getragen habe, weil die Spiele einfach diese Mängel die Dod aufgezählt hat nicht hatten. Ich wollte bei diesen Spielen einfach nicht aufhören. Die aktuellen Spiele sind einfach nicht gut genug in meinen Augen. Nicht nur Grafisch sondern einfach geasamtheitlich.

    z.B. Assassins Creed Nexus z.b. ist super Langweilig und ich muss mich förmlich durch dieses Spiel Quälen. Diese Punkte werden einfach komplett von Meta ignoriert. Aber die haben von Gaming leider auch überhaupt keine Ahnung. Ist auch nicht deren Ziel. Die haben ein ganz anderes Geschäftsmodell. Schon immer gehabt.

  3. “In Umfragen mit Benutzern, die Sitzungen vorzeitig beendet haben, stellen wir fest, dass es häufig zu Problemen beim Starten einer Sitzung kommt (z. B. physische Vorbereitung, Aufwand beim Anziehen, Vorfreude auf die Arbeit nach der Sitzung).”

    Probleme beim Starten einer Sitzung => Vorfreude auf die Arbeit nach der Sitzung
    hä? versteh ich nich…

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