Es gibt Spekulationen, die nächste Generation der XBox könnte auf Windows 11 als Betriebssystem setzen. Das nährt Hoffnungen, dass ausgerechnet die XBox zu einem VR-Player werden könnte.
Dass die zukünftige Xbox auf einer modifizierten Version von Windows 11 basieren könnte, ist ein starkes Indiz für die erweiterte Funktionalität. Auf den ersten Blick scheint dies die Tür für PC-VR zu öffnen.
Schließlich läuft SteamVR primär unter Windows, und die Möglichkeit, Steam auf der Konsole zu installieren, könnte die VR-Bibliothek theoretisch zugänglich machen.
Die kommende XBox wird trotzdem mehr Konsole als PC
Allerdings ist es unwahrscheinlicher, dass Microsoft eine vollwertige, offene Desktop-Windows-11-Umgebung auf der Konsole anbieten wird. Konsolen sind auf Stabilität, Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit ausgelegt. Das bedeutet:
- Treiberinstallation und Dateizugriff: Wir wissen aktuell nicht, wie offen der Zugriff auf Dateien und die Installation von Treibern auf dieser Windows-11-basierten Xbox-Version sein wird. Auf einem Standard-PC könntest du beliebige VR-Headset-Treiber manuell installieren, doch aus Gründen der Kontrolle, Stabilität und Sicherheit ist es bei Konsolen höchstwahrscheinlich, dass Microsoft nur spezifische, getestete und zertifizierte Hardware und deren Treiber zulassen wird.
- Angepasstes Betriebssystem: Auch wenn der Kern Windows 11 ist, wird das Betriebssystem stark für die Konsolenumgebung optimiert und wahrscheinlich keinen direkten Desktop-Zugriff oder die Möglichkeit zur Installation unsignierter Software bieten.
- Anschlüsse: Das Nadelöhr für klassische PC-VR-Headsets
- Ihr habt es richtig erkannt: Ein dedizierter DisplayPort-Ausgang, wie er für die meisten High-End-PC-VR-Headsets (z.B. Valve Index, HTC Vive) erforderlich ist, ist an einer Konsole extrem unwahrscheinlich. Konsolen setzen auf HDMI für den TV-Ausgang und haben in der Regel keine zusätzlichen Videoausgänge für VR.

Hier kommen andere Verbindungstechnologien ins Spiel:
- USB-C mit DisplayPort Alt Mode: Moderne USB-C-Anschlüsse, insbesondere leistungsstarke Standards wie USB4, könnten theoretisch Video, Audio und Daten über ein einziges Kabel übertragen. So ließen sich nicht nur PC-Link-fähige VR-Brillen wie Quest und Pico anschließen, unterstützt der USB-Port den Display-Alt-Modus, lässt sich sogar ein vollwertiger Displayport damit umsetzen – ein günstiger Adapter reicht.
- Drahtlose Verbindung (Wi-Fi 6E/7): Dies ist der wahrscheinlichste und benutzerfreundlichste Weg für VR auf der Xbox. Der Trend geht zu eigenständigen VR-Headsets (wie der Meta Quest-Reihe), die ihre eigene Verarbeitungsleistung haben und Bild- und Tondaten über ein Hochgeschwindigkeits-WLAN-Netzwerk streamen. Dies eliminiert die Notwendigkeit komplexer Kabelverbindungen direkt zur Konsole.
Die Rolle von Streaming-Apps wie Virtual Desktop
An dieser Stelle wird es besonders interessant und eure Vermutung ist absolut zutreffend: Eine Software wie Virtual Desktop (VD) von Guy Godin könnte der Schlüssel sein.
Microsofts bereits angekündigte Zusammenarbeit mit Meta, um Xbox Game Pass-Spiele (als 2D-Titel auf einer virtuellen Leinwand) auf Quest-Headsets zu streamen, ist ein deutliches Signal. Ich glaube aber nicht, dass Microsoft eine eigene VR-Spiele-Streaminglösung anbieten wird. Vielmehr könnte Meta Air-Link für die Xbox kompatibel machen, insbesondere wenn Guy Godin eigene Gedanken in dieser Richtung äußern sollte.
Guy Godins Expertise: Guy Godin ist bekannt für seine akribische Optimierung von Virtual Desktop für diverse Hardware-Konfigurationen. Sollte Microsoft eine entsprechende Schnittstelle oder Offenheit auf der Xbox bieten, wäre es absolut plausibel, dass Godin eine speziell optimierte Version für die Xbox entwickeln würde.
Streaming-Lösungen wie VD umgehen die Notwendigkeit direkter Videoausgänge an der Konsole, da die Daten über das Netzwerk an das VR-Headset gesendet werden. Das Headset übernimmt dann das Dekodieren und die Darstellung. Dies passt perfekt zum Konsolen-Paradigma von Einfachheit und kabelloser Freiheit.
Fazit: VR auf der XBox wäre möglich aber nur eingeschränkt
Die Next-Gen Xbox könnte definitiv VR-fähig sein, aber wahrscheinlich nicht auf die gleiche Weise, wie es ein offener PC ist. Es ist unwahrscheinlich, dass ihr jedes beliebige PC-VR-Headset anschließen könnt. Stattdessen deutet alles auf eine strategische Partnerschaft (wie mit Meta) und die Nutzung von drahtlosen Streaming-Lösungen hin, bei denen das Gaming-Erlebnis von der Konsole auf ein eigenständiges VR-Headset übertragen wird.
Sollte Microsoft tatsächlich eine entsprechende Infrastruktur schaffen und Entwickler wie Guy Godin ihre Expertise einbringen können, dann stände einem qualitativ hochwertigen VR-Erlebnis auf der nächsten Xbox nichts im Wege. Es bleibt spannend zu sehen, wann Microsoft diese Puzzleteile offiziell zusammenfügt.