Der asiatische Hersteller von VR-Headsets Pimax investiert 2,5 Millionen US-Dollar in Motorsport Games, überschattet wird die Investition aber durch Vorwürfe gekaufter Reviews.
Motorsport Games ist das Entwicklungsstudio hinter Spielen wie NASCAR Rivals und Le Mans Ultimate, zusätzlich organisiert das Team eSport-Events rund ums Sim-Racing. Wie der Hardwarehersteller Pimax nun bekannt gegeben habt, darf sich Motorsports Games über 2,5 Millionen US-Dollar freuen, die Pimax in das Unternehmen investiert.
Thematisch ergibt das durchaus Sinn – Pimax-Headsets sind bei Simulations-Fans aufgrund ihres weiten Field of View und guter Bildqualität sehr beliebt, bei Sims stört auch das Kabel kaum. Zudem ist Pimax bereits offizieller VR-Partner des Microsoft Flight Simulator 2024. Mit der Investition in Motorsport Games wollen sie ihre Position bei VR-Sim-Games weiter stärken.
Solltet ihr am 14-15 Juni 2025 zufällig in Frankreich, genauer: Le Mans, sein: Dort findet das von Motorsport Games ausgetragene virtuelle 24-Stunden-Rennen von Le Mans statt. Dort könntet ihr euch in einen Le Mans Ultimate Driving Seat setzen, eine Pimax Crystal Light oder Crystal Super aufsetzen und selbst ein paar Runden fahren.
Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit Motorsport Games, einem Unternehmen, das unsere Leidenschaft für unvergleichliche immersive Erlebnisse teilt”, sagte Robin Weng, Vorsitzender von Pimax. “Wir glauben, dass Le Mans 2025 die perfekte Plattform bietet, um zu demonstrieren, wie unsere Crystal Light und Crystal Super Headsets das Erlebnis Rennsimulation auf ein neues Niveau heben. Diese Zusammenarbeit ist erst der Anfang unserer gemeinsamen Bemühungen, die Grenzen der virtuellen Realität im Motorsport zu erweitern.
Vorwürfe wegen Belohnungssystem für Kundenrezensionen
So sehr Pimax auch die Investition in die Gamesbranche feiert, so schwer wiegen auch aktuelle Vorwürfe gegen das Unternehmen. So gab es einem Reddit-Nutzer zufolge ein geheimes Bonusprogramm mit Belohnungen für positive Beiträge in sozialen Medien.
Der User wurde von Pimax zuerst wegen eines Treiber-Updates für dessen Pimax-Brille angeschrieben, erhielt dann aber ein Angebot, an einem Bonusprogramm auf Discord teilnehmen zu dürfen.
Mittlerweile wurde dieses Bonusprogramm von Pimax offiziell als echt anerkannt. Laut den Bestimmungen sollten mindestens 70% eines social-media-Beitrags positive Beschreibungen enthalten, um für Belohnungen in Frage zu kommen. Es gab sogar Vorlagen für verschiedene Anwendungsbereiche um die Arbeit zu erleichtern.
Als Belohnung winkten Steam-Gutscheine aber auch Rabatte auf Pimax-Hardware. Wer sich richtig Mühe gab, konnte sogar 1.000 US-Dollar Zuschuss für eine Reise zum Pimax-Hauptquartier in Shanghai erhalten.
Pimax gesteht das zwar alles ein, schiebt aber die Verantwortung auf einzelne Mitarbeiter, die einem “Beurteilungsfehler” erlegen seien. Dass es sich dabei um offizielle Mitarbeiter von Pimax handelte, streitet Pimax’ Kommunikationsleiter Jaap Grollemann aber gar nicht ab.

Auf Nachfrage von Heise Online bestätigte Grollemann den angerichteten Schaden und sprach von zwei Kollegen, die gekaufte Nutzerreviews für eine gute Idee hielten, dies aber nicht von der Unternehmensführung haben genehmigen lassen. Das fragliche Programm wurde gestoppt, es gab laut Pimax auch keine darauf basierenden Rezensionen. Das Unternehmen arbeitet jetzt laut eigener Aussage an neuen Richtlinien, die solche Alleingänge in Zukunft verhindern sollen.
Uns stellt sich auch die Frage, ob es in der Vergangenheit bereits ähnliche aber unentdeckte Programme gab.
Quellen:
RoadtoVR
Heise Online
Auch wenn Pimax den Fehler eingesteht: Wie groß ist für euch der Vertrauensverlust durch solche Aktionen eines VR-Herstellers?