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Neuer Chip für AR-Brillen: Snapdragon AR1+ Gen1 soll kommende XR-Hardware befeuern

Snapdragon AR1+ Gen1

Ohne Prozessortechnik ist eine XR-Brille nur.. eine Brille. Qualcomm ergänzt sein Portfolio jetzt um den Snapdragon AR1+ Gen1 mit lokaler KI-Funktion.


In einer XR-Brille gibt es viel zu rechnen: Grafiken müssen erstellt und eingeblendet werden, Informationen von Kameras und Mikrofonen verarbeitet und Datenbanken abgefragt und Nutzerinteraktionen wollen ebenfalls berücksichtigt werden. Viel Strom darf das alles aber nicht schlucken, Akkus sind vergleichsweise groß und schwer.

Qualcomm hat in seiner Snapdragon-Reihe bereits eine gute Menge verschiedener XR-Prozessoren. Wobei, es sind nicht nur Prozessoren sondern SoCs: Systems on a Chip. Bedeutet: Auf dem Chip befinden sich nicht nur Rechenkerne sondern auch viele weitere Funktionseinheiten, beispielsweise für Netzwerkverbindungen, KI und Grafikberechnung.

Je nach Einsatzzweck werden diese Chips mit unterschiedlichen Recheneinheiten bestückt – eine VR-Brille wie die Meta Quest 3 oder Pico 4 Ultra braucht deutlich mehr Rechen- und Grafikleistung als eine einfache AR-Brille. Daher sieht Qualcomm bei größeren Headsets den XR2-SoC vor, während in handlicheren AR-Brillen AR1 und AR2 zum Einsatz kommen.

Der jetzt vorgestellte AR1+ Gen 1 ordnet sich dabei zwischen AR1 Gen 1 und AR2 Gen 1 ein. Gegenüber dem AR1 Gen 1 (ohne +) soll er 26% kleiner ausfallen und 7% weniger Energie aufnehmen. Das soll schmalere AR-Hardware mit längerer Akkulaufzeit ermöglichen. Das spricht für den Einsatz eines kleineren Fertigungsverfahrens und die Entscheidung, dessen Vorteile ins Energiesparen statt in Mehrleistung zu stecken.

Ebenfalls überarbeitet wurde der Teil des Chips, der für die Verarbeitung der Kameradaten zuständig ist. Er soll eine bessere Bildqualität bei Video- und Fotoaufnahmen ermöglichen.


KI on Board soll AR nützlicher machen

Auch eine NPU, ein Neuralprozessor für KI-Berechnungen, ist mit dabei. Die NPU soll schnell genug sein, um KI-Anwendungen direkt lokal und ohne Verbindung ins Internet oder zu einem Smartphone zu ermöglichen. Dabei läuft natürlich kein Large Language Model (LLM) wie bei ChatGPT oder Googles Gemini sondern ein deutlich abgespecktes Small Language Model (SLM).

Damit sind keine so umfangreichen Aktionen wie mit ausgewachsenen KI-Diensten möglich, für Alltagsaufgaben im AR-Umfeld dürfte eine lokale KI aber eine große Hilfe sein. Von Qualcomm auf der AWE 2025 präsentierte Prototypen einer XR-Brille lief mit Metas Llama-3.2-1B KI-Modell lokal auf dem Chip.

Dieses Modell arbeitet mit einer Milliarde Parametern, Google Gemini 1.5 Pro hingegen kommt auf 1,5 Billionen Parameter. ChatGPT 3 kommt übrigens auf gut 175 Milliarden, ChatGPT 4 auf 1,76 Billionen Parameter. Ihr ahnt: Je mehr, desto mächtiger. Aber niemand erwartet von einer schnöden Sonnenbrille die Performance eines Supercomputers.

Mit lokaler KI können beispielsweise Live-Übersetzungen, Bildanalysen und weitere hilfreiche Features realisiert werden, auch wenn kein Internetempfang vorhanden ist.

In welchen XR-Produkten der Snapdragon AR1+ Gen1 eingesetzt wird ist noch unklar. Wir halten euch auf dem Laufenden!

Quelle: Qualcomm

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